Am 18. Tag des 5. Monats im Jahre 3225 nach dem Tode von Ramses II streunte eine kleine Steitmacht der Dunkelelfen durch die Ödlande Nehekharas, erpicht auf blutige Schlachten und reiche Beute. Ihr Anführer, ein Adliger Namens Malakay, hatte Gerüchte von sagenumwogenen Schätzen vernommen, die sich in diesen Landen befinden sollten. Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass er seine ihm untergebenen Anhänger mit dem Versprechen auf reiche Beute, Blutvergießen und Folterei tief in die Nehekarische Wüste führen konnte.
Sethos, ein alter Gruftprinz, schlummerte mit seinen untoten Legionen unterhalb einer Pyramide, als er die Gegenwart lebender Wesen in seinem Königreich der Untoten verspührte. 'Welche Feinde wagen es, sich in mein Königreich zu begeben' fragte er sich? Nun, wir werden es herausfinden. Und sie mit ihren Leben dafür bezahlen lassen. Und so erhob sich seine Armee der Untoten, um die Freveleien der Sterblichen und ihre Gier nach Reichtum mit Tod zu vergelten.
Malakays Kampfechse hielt kurz inne, streckte den Kopf empor und verharrte eine kurze Zeit regungslos. Malakay wusste was das zu bedeuten hatte. Seine Kampfechse hatte Witterung aufgenommen. Ein Feind musste nah sein. Auch er spührte, dass sich irgendetwas verändert hatte. Ein leises Geräusch war zu vernehmen. Nur ein kaum wahrnehmbares Pfeifen, wie ein schwacher Wind. Seine Sinne waren geschärft und er machte seine Truppen bereit zum Kampf, erahnend, dass sich eine blutige Schlacht anbahnen würde.
Und tatsächlich, kurze Zeit später erspähten sich die beiden Heere in einem von Felsen umgebenen Tal. An der westlichen Seite war eine Ruine zu erblicken, an der östlichen Seite eine kleine Oase. Nördlich bauten sich die Schlachtreihen des Gruftprinzen auf. An seiner westlichen Flanke rollten 3 Skelettstreitwagen heran, daneben baute sich eine großer Gruppe Skelettreiter auf. Die Mitte seiner Schlachtlinie wurde von Skelettkriegern mit Bögen eingenommen. Daneben befand sich die elitäre Gruftwache des Prinzen, der er sich zusammen mit einem Prister anschloß, um diese selber zur Vernichtung der Eindringlinge anzuführen. Die östliche Flanke wurde von 3 furchteinflösenden Ushabti gehalten. Sethos musterte kurz die feindliche Armee und war sich bewusst, dass der Feind nicht leicht zu besiegen seien würde. Also beschwor er noch schnell einen Skelettriesen direkt vor seinen Füßen. Er hatte nicht mehr viel Zeit bevor die Schlacht losgehen würde. Er gab seinem Priester ein Zeichen und dieser verstand. Er machte sich sofort daran, noch einen Gruftskorpion zu erwecken, aber er wusste dass dieses seine Zeit dauern würde..
Malakays Gier nach Blut und Beute war nicht mehr zu übersehen, ebenso wie die von seiner Kampfechse und seinem Gefolge. Es kostete ihn viel Mühe, seine Krieger dazu zu bringen, nicht wild und ungeordnet auf die Feinde zuzustürmen. Einige seiner Krieger mussten erst durch seine Champions gezüchtigt werden, bevor sich ein wenig der Schein von Disziplin in seinen Truppen einstellte. Das Zentrum seiner Streitmacht überlies er seiner treuen schwarzen Garde unter dem Kommando eines erfahrenen Champions. Jeweils zur Linken und zur Rechten der Garde lies er seine Armbrustschützen aufstellen, um die Feinde vom Zentrum aus mit einem tödlichen Bolzenhageln zu schwächen. Ebenso wurde seine Magierin der Mitte zugewiesen. Seine westliche Flanke lies er von einer furchteinflösenden Hydra sowie von einer Handvoll Harpien besetzen, während er seine Echsenritter, welchen er sich anschloss, an der östlichen Flanke aufstellte, um die Feinde von der Seite zu zerschmettern.
Und dann, nach einem Moment der Stille, begann die Schlacht. Der Gruftprinz gab das Zeichen zum Angriff und seine untote Armee rückte vor, willenlos dem Prinzen ergeben, um die sterblichen Wesen zu richten. Die Skelettstreitwagen und Skelettreiter stürmten nach vorne, die Bogenschützen forderten erste Opfer unter den Sterblichen und auch der Rest seiner Armee bewegte sich dem Feind entgegen.
'Schlachtet sie! Foltert sie! Zerschlagt ihre Knochen! Zeigt keine Gnade!' rief Malakay und auch seine Armee stürmte nach vorne. Die Harpien flogen dem Feind entgegen und versuchten die westliche Flanke zu verunsichern, ebenso die Hydra, welche von den Bestienmeistern gnadenlos angetrieben wurde. Die schwarze Garde schritt entschlossen vorwärts, um den Armbrustschützen Schutz zu gewähren und um tausende von Knochen zu zermalmen. Malakay und seine Ritter trieben ihre Kampfechsen an und diese rannten an der östichen Seite auf ihre untoten Gegner zu. Die Armbrustschützen ließen Bolzen hageln und schickten einige Gegner zurück in den Sand, aus dem sie sich gerade erhoben hatten, und auch die Zauberin schleuderte dem Feind bösartige Magie entgegen.
Malakay vernahm in unmittelbarer Nähe ein dumpfes Grummeln im Sand. Zeitgleich formte der untote Priester die letzten Zeichen der Auferstehung des Skorpions. Doch was war das? War die Zeit zu knapp? Hat er einen Fehler begangen? Der Skorpion durchbrach die Oberfläche, aber die gewirkte Magie war zu schwach. Noch bevor er seine tödlichen Scheren und seinen Giftstacheln in das Fleisch der Sterblichen schlagen konnte, zerfiel der Skorpion zu staub. Sethos warf seinem Priester einen wütenden Blick zu und dieser Verstand auch ohne Worte, dass ihn dieses Missgeschick das 'untote Leben' kosten würde.
An der westlichen Flanke griffen die Skelettreiter die schwarze Garde an, welche jedoch, motiviert von ihrem Banner und geschult durch tausende von Kämpfen, noch vor den Skelettreitern zuschlagen konnten und diesen schwere Verluste zufügten. Die Reiter, zuvor bereits durch den anhaltenden Bolzenhagen ausgedünnt, konnten der Kampfkunst der schwarzen Garde nichts entgegen setzen und zerfielen zu Staub. Die Streitwägen befanden sich nun vor der Hydra, welche einen tödlichen Schwall aus Feuer aus ihren 5 Köpfen auf die Angreifer warf. Kurze Zeit später wurden die Streiwägen komplett von der Hydra vernichtet. Diese zog sich zwar schwere Wunden zu, aber die Peitschen und Speere ihrer Bestienmeister trieben sie dennoch weiter gnadenlos voran. An der östlichen Flanke durchbrach Malakay höchstpersönlich die Reihe der Ushbati und die Armbrustschützen und die Magierin fügten den Feinden weiter Verluste bei, ebenso wie die untoten Bogenschützen.
Der Skelettriese und die Gruftwache versuchten nun noch eine drohende Niederlage abzuwehren und so stürmten sie auf die angeschlagene schwarze Garde zu. Es gelang jedoch nur dem Riesen, diese im Nahkampf zu stellen, während die Gruftwache etwas zu spät im Nahkampf ankam. Sethos verfluchte seine alten Knochen. 'Verdammt, früher waren wir auch mal schneller' dachte er sich. Das Alter holt jeden irgendwann ein..
Und so fiel auch der mächtige Skelettriese unten den geübt geschwungenen Hellebarden der Garde. Nun waren nur noch Sethos selber, sein Priester sowie seine Gruftwache übrig, umzingelt von wilden, blutrünstigen und dennoch diszipniert kämpfenden Dunkelelfen. In einem letzen Aufbäumen erschlug Sethos noch den durch die vorangegangenen Kämpfe erschöpften Champion der Garde im Zweikampf. Doch auch dieses konnte seinen Untergang nicht mehr verhindern. Und so wurden auch er und seine letzten Krieger vernichtet und zerfielen zu Staub..
Malakay war zufrieden. Seine Krieger hatten eine ganze Armee der abscheulichen Skelettkrieger zurück ins Reich der Toten befördert, ohne auch nur eine einzige Einheit verloren zu haben. Ein überwältigender Sieg, einem Dunkelelfen würdig. Und so zog er weiter, der verdienten Beute und weiteren, ruhmreichen Gemetzeln entgegen..