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Ein wildes Durcheinander entstand in Gronkä Dumpfkopp Kopfs, welches ihn immer dann quälte, wenn er versuchte, komplexe Zusammenhänge zu verstehen.

Und nun war sich der Schwarzork nicht sicher, ob ihn dieser fiese kleine Nachtgoblingschamane reinlegen wollte, oder nicht.

Er kniff die Augen zusammen und betrachtete Gret Rattnauga misstrauisch.

Gret war das sichtlich unangenehm, dennoch redete er auf den Gargboss der Vieläxte wasserfallartig ein, mehr um sich selber zu beruhigen, als Grönka zu überzeugen. Der mächtige Schwarzork hatte ungefähr das vierfacher seine Masse und war in der Lage ihn innerhalb von Sekunden mit den bloßen Händen zu töten. Er wäre nie und nimmer in der Lage einer seiner Zauber rechtzeitig zu wirken.

„Denkt Euch nur, Grönka, ihr würdet in der Rangfolge der Gargbosse an die erste Stelle rücken. Uuuund mit Unterstützung der Nachtgoblins könntet ihr sehr bald schon Waaaghboss Flörk Fielfraz…ähem…ablösen, ihr versteht was ich meine?!“ Verschwörerisch senkte Gret Rattnauga den Kopf und zwinkerte Grönka zu, als er fortfuhr: „ Und ihr würdet Herr über alle Vieläxte werden.

Das Durcheinander in Grönkas Kopf legte sich und es entstanden Bilder, wie er, umjubelt von hunderten Orks, als Herrscher der Vieläxte von siegreicher Schlacht zu siegreicher Schlacht eilen würde. Gegner würden einfach hinweggefegt und er würde der größte Orkherrscher aller Zeiten werden.“

Ein dümmliches Grinsen breitete sich über dem Gesicht des Schwarzorks aus und seine dumpen, roten Augen bekamen einen verklärten Blick. Gret Rattnauga wusste, dass er ihn jetzt hatte. Nun musste er dem größenwahnsinnigen Grönka den Haken an der Sache nur noch möglichst schmackhaft zu machen.

Der Haken bestand darin, dass Gret Rattnauga keineswegs ein Gesandter des Nachtgoblin-Clans der Bad Moons war. Vielmehr war er ein Verräter. Der Goblin Gagboss Dräh Kschlitza hatte sich beharrlich geweigert einem von Grets Anschlägen zu erliegen. Dräh erwies sich als äußerst gerissen und widerstandsfähig. Das musste wohl auch der Grund dafür sein, dass er die Bad Moons des Tollwutpasses anführte. Also würden sich die Drähs Bad Moons nicht ganz freiwillig den Vieläxten anschließen, sondern müssten überzeugt werden.

Gaghboss Grönka Dumpfkopp grunzte, als ihm Gret diesen Umstand erläuterte. Schnell fügte Gret hinzu, dass er die Schwachstellen der Nachtgoblins kennen und es ein leichter Sieg werden würde.

Wieder formten sich die verklärten Bilder in Grönkas Kopf und er willigte ein, Gret zum Chef über den Nachtgoblinclan zu machen, wenn dieser erst einmal unterworfen sein würde.

„Aber du stehst unta mir und befolgst meine Befehle, is das klar?!“
„Selbstverständlich, Meister, “ antwortete Gret und bösartig funkelten seine Augen auf, was der Schwarzork aber nicht sehen konnte, weil er mit den Gedanken bereits wieder bei seiner glorreichen Zukunft war.

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Grönka schickte ein paar Wildschweinreiter aus, gut gepanzerte Orks, die landauf, landab für Angst und Schrecken sorgten. Sie sollten Dräh Kschlitza kurzer Hand zur Aufgabe zwingen.

Doch leider hatte sich die Sache als nicht so einfach dargestellt. Zehn seiner besten Wildschweinreiter starben bei dem Versuch die Nachtgoblins einzuschüttern. Die beiden einzigen überlebenden berichteten, dass sie einen Riesen hatten, der kurzen Prozess mit den Kriegern machte.

„Welcher Riese?“ Wollte Grönka wissen. Die Antwort lautete Zohan Großkopp vom Stamm der Großköppe. Scharf sog Grönka die Luft ein und brummte grimmig: „Gut wennse es nich anders habn wolln. Weckt Schrempf Fettfinga. Ja, nun werdn se auch unsren Riesn kennen lernen. Wir greifn aaaaaaaaaaaaaaaaaaan!“

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Es war ein wolkenverhangener Tag in der Einöde von Arzgorh, nördlich des Buckelberges, als Grönka seinen Clan der Vieläxte gegen die Nachtgoblins von Dräh Kschlitza führte. Ein gewaltiger alter Wachturm erhob sich in der Mitte des Schlachtfeldes, welches dieser dadurch in eine rechte und eine linke Flanke spaltete.

Seine Wildschweinreiter vermisste Grönka schmerzlich, diese waren jedoch bei dem Versuch die Bad Moons zu überrumpeln fast komplett ausgelöscht worden. Grönka vermied es bewusst bei seinem Waaaghboss Fielfraz Ersatz oder gar anderweitige Unterstützung zu erbeten. Er hatte nur einen minderwertigen Ersatz für seine geliebte schwere Kavallerie auftreiben können; fünf Spinnenreiter der Waldgoblins. Allerdings besser, als gar nichts.

Überhaupt waren in seiner Armee neben den fünf Spinnenreiter nur noch 4 weitere Goblins, die er unverhohlen als minderwertig betrachtete. 3 davon bedienten unter Aufsicht des alten inkontinenten Fraatz Drauhauf die Steinschleuder und außerdem zog auch Gret Rattnauga mit in die Schlacht.

Um seine linke Flanke machte sich Grönka keine Sorgen. Hier standen der Riese Schrempf Fettfinga, der seinen Artgenossen Zohan erschlagen sollte, sowie ein großer Moscha Block, ein paar seiner Schwarzorks und das Katapult. Er selber wollte auch an dieser Flanke Kämpfen, hier sah Grönka den Schlüssel zum Sieg.

Seine rechte Flanke bestand aus den Spinnenreitern einem gewaltigen Kriegerblock und einem Streitwagen. Bislang hatte sich Grönka immer geweigert, dieses neumodische Zeug zu benutzen, allerdings war der Nutzen eines solchen von Wilschweinen gezogenen Gerätes nicht von der Klaue zu weisen. Die rechte Flanke wurde von seinem Stammesschamanen Gröh Malimkopp geführt.

Nachdem seine Armee Aufstellung genommen hatte, wartete Grönka nur kurz, bevor er den Befehl zum Angriff gab. Mit ohrenbetäubendem Lärm stürmte die Orkhorde vor, lediglich die Goblinspinnenreiter gerieten in einen Streit und bewegten sich keinen Meter, typisch.

„Fettfinga!“ rief Grönka dem Riesen zu. Dieser dreht sich zu dem Schwarzork um, welcher auf Zohan Großkopp zeigte. „Mach ihn zu Riesnmuss!“ Der Riese nickte und grinste voller Blutdurst.

Grönka auf seinem riesigen Keiler schloss sich seinen Moschas an, während über ihnen die ersten Steine der Steinschleuder hinwegflogen, nur um kurz darauf in die Reihen der Nachtgolins einzuschlagen. Ein Block Nachtgoblins im hinteren Bereich der feindlichen Schlachtaufstellung wurde hart getroffen. Ein Stein landete mitten in ihren Reihen. Die Überlebenden stoben vom Schlachtfeld.

Eine Truppe Squighoppas versuchte einen Flankenwechsel. Hier sah Grönka seine Chance, verließ den Orkmob und attackierte alleine den Trupp. Er wütete furchtbar unter den berittenen Goblins, die verzweifelt versuchten ihre wild hin und her hopsenden Reittiere unter Kontrolle zu bringen.

Grönka schlug sie in die Flucht, während sich aus einem dahinter befindlichen Goblinmob drei Fanatics lösten. Grönka hatte Glück, weil zwei von den Fanatics an dem Turm in der Mitte des Schlachtfeldes zerschellten und der dritte durch das eigene Katapult schoss, wodurch dieses stark beschädigt wurde.

Grönka erschlug die Squighoppas auf der Flucht und rauschte in den nächsten Goblinblock hinein, welcher von Dräh Kschlitza höchstpersönlich angeführt wurde.

Auf der linken Seite gelang es seinen Schwarzorks einen Trupp Waldgoblinspinnenreiter aufzubringen, während sich die feindlichen Schlachtreihen auf der rechten Seite nur sehr zögerlich näherten.

Wütend brüllte Grönka auf. Alleine stand er umringt von mickrigen Goblins und schlug um sich. Wo war Dräh Kschlitza? Die Übermacht der Goblins war einfach zu groß.

Mit einem Mal löste sich eine gewaltige Hand aus den Wolken und griff nach ihm, um ihn zu zerschmettern. Behände schmiss er sich zur Seite und konnte dem tödlichen Griff knapp entgehen.

Er sah sich um und bemerkte, dass sich die beiden Riesen einander näherten. Die Moschas warteten ab, sie wollten nicht zwischen die beiden Ungetüme geraten, allerdings verhinderte dies auch, dass er baldige Unterstützung bekommen würde denn auch die Schwarzorks warteten ab.

Grönka wurde zurückgedrängt, die Übermacht war zu groß. Bevor sich der Ring aus Goblins um ihn herum schliessen konnte, zog er sich aus dem Nahkampf zurück und stob zwischen den beiden aufeinander zutrampelnden Riesen hindurch in Richtung des eigenen Rückraums.

Er sah wie Gret Rattnauga den feindlichen Riesen mit einem Zauber belegte, in jenem Moment als die beiden Ungetüme sich erreichten.

Auf der rechten Flanke donnerte der Goblinstreitwagen in einen Block von 30 Orks und brachte den vielfachen Tod unter die mächtigen Kämpfer, noch ehe diese einen Schlag machen konnten. Aber sie hielten Stand. Kurz zuvor war die Hand, die auch beinahe Grönka erwischt hätte, erneut erschienen und hatte sich den Schamanen Malimkopp geholt.

Die Orks machten danach kurzen Prozess mit dem Streitwagen und stürmten in den einzigen Nachtgoblinblock auf dieser Flanke. Zuvor hatten die Spinnenreiter auch aus diesem Block die Fanatics herausgelockt, die allesamt an dem Turm zerschellten, ohne den Spinnenreitern auch nur ein Haar zu krümmen.

Dann kam es zum Bruderkampf. Fettfinga führte den ersten Schlag und verfehlte. Zohan gab ihm eine Kopfnuss und schickte ihn zu Boden. Vor Entsetzen wie gelähmt, mussten die Orks mit ansehen, wie Zohan Großkopp Schrempf Fettfinga mit unglaublicher Brutalität zu Tode trat und prügelte.

Ein erneutes Geschoss von Grönkas Steinschleuder flog heran und fand sein Ziel. Es traf mitten auf das feindliche Katapult und zerstörte es damit gänzlich.

Grollender Jubel quoll aus den Mäulern der Orks. Grönka hatte seinen Eber wieder unter Kontrolle und betrachtete das Schlachtfeld von hinten. Noch standen die Dinge gut und voller Stolz sah er, wie seine Moschas den Riesen Zohan angriffen.

Dann begannen die Dinge wirklich schlecht zu laufen.

Die Moschas hackten auf den Riesen Zohan ein. Dieser taumelte, fing sich, holte tief Luft und brüllte seine ganze Wut und den Schmerz über das Schlachtfeld. Sogar der Turm in der Mitte des Schlachtfeldes schien zu erbeben.

Die Moschas ergriffen die Flucht, doch Zohan holte sie ein und machte viele der Unglücklichen nieder, während andere flüchteten und an diesem Tage das Schlachtfeld nicht mehr betraten.

Auf der rechten Flanke gewannen die Goblins im Handgemenge die Überhand. Voller Entsetzen ergriff auch der gewaltige Orkblock die Flucht und wurde niedergemacht.

Zohan stürmte auf der linken Flanke vorwärts und die Steinschleuderbesatzung entschied, ihre Kriegsmaschine kampflos aufzugeben.

Dräh Kschlitzas Nachtgoblinmob knöpfte sich die zahlenmäßig hoffnungslos unterlegenen Schwarzorks vor, die tapfer kämpften und nicht wichen.

Auf der rechten Flanke schoss der Grönkas Streitwagen in den Rücken der Nachtgoblins, was auch diese zur Flucht zwang. Auf der Flucht wurden sie durch den verfolgenden Streitwagen eingeholt und vernichtet.

Die rechte Flanke gehörte Grönkas Vieläxten. Aber viele waren nicht mehr da. Lediglich der Streitwagen, vier Spinnenreiter, Grit und er selber.

Auf der linken Flanke fochten die Schwarzorks einen aussichtslosen Kampf gegen die Übermacht der Nachtgoblins, in deren Reihen sich auch Dräh Kschlitza befand. Hilflos musste Grönka mit ansehen, wie Zohan die Nachtgoblins unterstützte. Damit war das Schicksal der Schwarzork s besiegelt.

Als der letzte Schwarzork zu Boden viel, schauten sich Grönka Dumpfkopp und Drah Kschlitza über das aufgewühlte Schlachtfeld hinweg an. Sie sahen über niedergetrampelte Moschas und den toten Fettfinga, tote Spinnenreiter, Schwarzorks, Goblins und Fantatics, die sich in ihrem Wahn selber gegen den steinernden Turm geschmettert haben.

In stillem Einverständnis beschlossen sie, dass es für den heutigen Tag genug sei.

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Die Feuer brannten in dem Nachtlager von Grönkas Heer, welches sich deutlich dezimiert hatte. Vereinzelt waren die Orks zurückgekehrt, die am Vortage das Schlachtfeld so heillos verlassen hatten. Auch die Goblins von der Steinschleuder und ihr Aufseher Fraatz Drauhauf kamen zurück, ohne Steinschleuder. Die Spinnenreiter waren ausgelassener Stimmung, waren sie doch fast noch in voller Stärke. Irgendwie war es der Tag der Goblins, nicht der der Orks, die zu Duzenden vor den Nachtgoblins flohen.

Grönka schaute Gret Rattnauga grimmig an: „ Ein leichta Sieg, hee…!“

Der Schamane schaute zu Boden und war froh noch zu leben. Er hoffte, sein Plan war noch nicht gescheitert. Aber nun gab es kein Zurück mehr.

So sehr sich Grönka auch bemühte, die glorreichen Bilder in seinem Kopf wollten nicht mehr zurückkommen. Und er merkte, wie sich wieder das wilde Durcheinander in seinem Kopf breitmachte. Was hatte der Riese noch gleich auf dem Schlachtfeld gebrüllt? „Leg dich nicht mit Zohan an“, stammelte er leise.