Imperiale Armee vs. Hexenjäger
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Mission: Sichern und Halten

Inquisitor Tersor von Zirnsuhl warf in einem Anfall eines wahnsinnig anmutenden Lachanfalles seinen Kopf nach hinten. Er lachte und lachte. Immer wenn er sich zu beruhigen schien und einige Tränen aus seinen Augenwinkeln wegwischen wollte, wurde er erneut von einer Welle eines Lachanfall geschüttelt.
Großinquisitor Karlfried von Drebfriedersdorf an der Wilden Gera beobachtete seinen Zögling mit finsterem Gesicht. Was er dachte, war ihm anzusehen, genauso, wie dem nur wenige Meter entfernt sitzenden Großmeister der Grey Knights Godelieb von Gifla.
„Oh mein Gott, er ist wahnsinnig!“
Godelieb musste ein mitleidiges Lächeln unterdrücken. Dies gelang ihm jedoch so schlecht, dass sich die Miene des Großinquisitors noch mehr verfinsterte.
Tersor schlug, immer noch außer sich vor Lachen, mit der Faust auf den Tisch, nahm eine kleine Bretzel aus dem kunstvoll zu einer Schale umgebaute Totenschädel und schmiss sie sich lachend in den Rachen. Die ketzerische Bretzel suchte sich jedoch den falschen Weg und gelangte in die Luftröhre des Inquisitors. Er hustete, die Augen weiteten sich, er rang nach Luft. Wie wild ruderte er mit den Armen und stützte samt Stuhl nach hinten um.
Einen Moment lang schienen der Großmeister der Grey Knights und der Großinquisitor der Versuchung zu erliegen, sich auf diese Weise des Inquisitors zu entledigen. Karlfried nickte Godelieb zu und der über drei Meter große Grey Knight erhob sich, packte den mit dem Tode ringenden Inquisitor an den Füßen, hob ihn empor und befreite ihn mit einem dosierten Schlag auf den Rücken von der fiesen Bretzel, die im hohen Bogen ihren Weg zurück in die Bretzelschüssel fand. Voller Missachtung ließ er ihn krachend zu Boden fallen.
Tersor von Zinsuhl erhob sich röchelnd, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und murmelte mit einem schiefen Lächeln: „Danke, dass ihr mir nur zwei Rippen gerochen habt, haha…äh, also ich werde dann die Truppen zusammenrufen. Heute Abend rücken wir ab.“ Er verbeugte sich und verließ den Raum wie ein geprügelter Hund.
Großinquisitor Karlfried von Drebfriedersdorf an der Wilden Gera winkte ab, als sich Godelieb an ihn wenden wollte:“ Ich weiß, was ihr sagen wollt, lieber Freund. Er ist ein Trottel und auf dem besten Wege ein Wahnsinniger zu werden, aber er ist auch ein eifriger Diener des Imperators. Begleitet ihn mit einem Trupp Grey Knights und nehmt Lynceos mit.“
„Jawohl, mein Großinqusisitor.!“
Godelieb benutzte gegenüber seinem langjährigen Weggefährten extra die höflich-distanzierte Floskel, um ihm zu verdeutlichen, was er von dieser Unternehmung hielt. Nicht nur, dass er Seite an Seite mit einem wahnsinnigen Inquisitor kämpfen musste, diese hinterhältige Assassine Lynceo mitnehmen musste, nein, er sollte auch noch gegen die von Natur aus verbündeten Sororitas kämpfen. Gut, auch die Priorin Gotthilda von Mönchenlutter-Schmaldam war bestimmt wahnsinnig. Trotzdem wurde der Zwist zwischen ihr und Großinquisitor Karlfried von Drebfriedersdorf auf dem Rücken tapferer Soldaten, Grey Knight und Sororitas ausgetragen.



Oberst Wilbard zuckte entschuldigend mit den Schultern: „Ja, Herr Inquisitor, das sind alle Fahrzeuge, die wir zur Verfügung haben.“ Hierbei zeigte er mit einer ausladenden Geste in Richtung der zwei Transportpanzer, dem Fammenpanzer „Höllenhund“ und einem in die Tage gekommenen Leman Russ Kampfpanzer. „Wir haben noch drei neue Kampfpanzer. Zwei müssen gewartet werden, weil wir das falsche Motoröl benutzt haben. Der Dritte hat irgendwas mit der Lenkung und kann nur noch geradeaus und nach links fahren. Wir wissen nicht, was damit ist. Unser Oldtimer hier ist bei der Übungsfahrt vor zwei Wochen rückwärts gegen die Garagenmauer gefahren. Wir haben das Heck repariert und solange niemand drauf schießt, merkt auch keiner was. Die übrigen Transportpanzer hatten bei unserem letzten Manöver letztes Jahr doch diesen folgenschweren Zusammenstoß. Seitdem stehen sie etwa 20 km von hier auf dem Übungsfeld, weil der einzige Soldat, der den Bergungspanzer fahren kann besoffen in die Klärgrube gefallen ist, nun ja.“
„Nun, gegen so ein paar wilde Weiber wird es wohl reichen, hahahaHAHUAHUAHhahaha…“,
wieder schüttelte sich der Inqusitor vor Lachen.
Der Oberst schaute ihn verstört an und Godelieb setzte sich schnell seinen Servohelm auf, um seine Abscheu zu verbergen.
Der Großmeister ließ seinen Blick über die Truppen schweifen. Diese Soldaten würden morgen früh die anrückenden Hexenjäger am Grumpelpass stellen.

Godeliebs Blick blieb an seiner kleinen Gruppe Grey Knights hängen, die sich zum Abmarsch bereit machte und auf deren Schultern alle Hoffnungen lagen. Oberst Wilbard hatte zwar die Führungsgruppe in aller Pracht antreten lassen, die Truppen jedoch, die seine durchaus fähigen Offiziere anführten, waren bestenfalls Kanonenfutter gegen die gut ausgerüsteten Schwestern der Soroitas.
Die Assassine war vor einigen Stunden aufgebrochen, um den Grumpelpass schon mal zu sichern. Godelieb war darum nicht böse. Je weiter weg Lynceo war, desto besser.

Es lässt sich nur schwer beschreiben weshalb Großinquisitor Karlfried von Drebfriedersdorf an der Wilden Gera und Priorin Gotthilda von Mönchenlutter-Schmaldam sich nicht mehr mögen. Die eine Version der Geschichte spricht von einem verbotenen amourösen Abenteuer während des letzten Feldzuges zwischen den beiden. Da jedem Ketzer, der diese Geschichte zum Besten gibt, sofort der Kopf von den Schultern entfernt werden würde, hält man sich an die offizielle Version, in der Gotthilda den Gefolgsleuten von Karlfried den Diebstahl wichtiger Reliquien vorwirft. Da die ganze Sache so geheim ist, kann natürlich niemand sagen, um welche Reliquien es sich handelt oder was diese bezwecken. Inzwischen spielt es auch keine Rolle mehr. Da mehrere Ultimaten der Priorien verstrichen sind, hat sie sich heute Morgen mit einer Kampftruppe aufgemacht, ihr Recht mit blankem Schwert durchzusetzen. Über Monate hinweg stritt Karlfried ab, diese uminösen Reliquien in seinem Besitz zu haben, sodass er sie, selbst wenn er sie wirklich hätte, nicht aushändigen kann, ohne seine Glaubwürdigkeit zu verlieren. Also, so resumierte der Großmeister der Grey Knights in Gedanken, wird es wohl zum Kampf kommen…

Der Grumpelpass, benannt nach Oberst Grumpel, der vor 1000 Jahren eine Gruppe gestrandeter wilder Orks an diesem Pass niedermachte, oder besser niedermachen ließ. Dies war bislang die einzige bedeutetende Schlacht auf diesem völlig unbedeutenden Planeten. Bei der Zurfeilbietung dieser Geschichte wird freilich verschwiegen, dass die bruchgelandeten Orks nur schwach bewaffnet, bar jeglicher Versorgung und nach dem Absturz ihrer Raumfähre eh mehr tot als lebendig waren. In Ermangelung von Alternativen, war Oberst Grumpel deshalb zum Volkshelden avanciert. Großmeister Godelieb fand es nicht gerade ermutigend heute mit den Ahnen dieses Oberst Grumpel zu Felde zu ziehen…aber was blieb ihm übrig!? Der Grumpelpass hatte jedoch strategische Bedeutung. Er ist ein Engpass an dem die Hauptstraße zwischen zwei großen Felsen hindurchführt. Man kann zwar auch links und rechts an den Felsen vorbeigelangen, hier befinden sich jedoch Waldstücke und Geröllfelder, die das Vorankommen erschweren.



Nach kurzer Reise bezog die wackere Truppe Stellung in Sichtweite des Grumpelpasses. Den Leman Russ Panzer, einen Sentinel-Kampfläufer eine Gruppe von Soldaten links und mehre Einheiten in Transportpanzern rechts des Passes.
Die Kommandoabteilung um Oberst Wilbard, der Großmeister der Krey Knights Godelieb von Gifla und seine Grey Knights sowie der wahnsinnige Inquisitor Tersor von Zirnsuhl nahmen in der Mitte Aufstellung, sodass sie die Durchfahrt des Passes im Auge hatten. Die Assassine Lynceo hatte sich ihnen wieder angeschlossen und wusste zu berichten, dass der Kampfverband der Priorin Gotthilda von Mönchenlutter-Schmaldam im Morgengrauen am Pass einfinden wird.
Gegen Morgen, die Sonne hatte gerade die letzten Nebelschleier verscheucht, kündete eine Staubwolke am Horizont vom baldigen Eintreffen des Feindes. Alle waren darüber erleichtert, dass sie diese Nacht überstanden hatten, in der Inquisitor Tersor gebetsmühlenartig unaufhörliche Litaneien der reinen Lehre verkündet hatte. Sogar der sonst so imperatorgefällige Todesengel Lynceo war dankbar, dass nun bald anstatt des unerträglichen Singsangs Bolter- und Geschützfeuer die Stille zerreißen würde.

Durch den Grumpelpass waren die ersten Fahrzeuge der Hexenjäger zu sehen, die mit ungeminderter Geschwindigkeit auf die schmale Durchfahrt zufuhren. Alle Truppen waren in gefechtsbereitschaft, als plötzlich der ganze Konvoi nach rechts hinter ein Waldstück und somit außer Sichtweite schwenkte. Fahrzeug um Fahrzeug verschwand hinter der kleinen Baumgruppe. Große Staubwolken verrieten, dass die Fahrzeuge gleich danach eine Vollbremsung hinlegten, um nicht ungestüm in das Unterholz zu brettern. Panzerketten klirrten, Metal quitschte, Menschen fluchten und Godelieb erwarte jeden Moment ein Geräusch, das von einem Zusammenstoß zeugte oder eine Explosion. Aber es wurde still, die Staubwolke legte sich und die Verteidiger sahen….nichts. „Unglaublich!“ dachte Godelieb. Die Priorin hatte es tatsächlich geschafft ihre komplette Streitmacht hinter einem zehn Meter breiten Waldstück zu verstecken. Es sah zwar lächerlich aus und war natürlich unter der Würde einer Armee des Imperators, aber es erfüllte zweifellos seinen Zweck.

Von rechts erhielt Godelieb über seine Kom-Verbindung die Nachricht, dass sich ein Unterstützungstrupp der Soroitas durch das Waldstück geschlagen hatte und Stellung bezog. Oberst Wildbard befahl allen Truppen, die Position zu halten. Noch hatte die Schlacht nicht begonnen. Auf der linken Seite meldete der Sentinel Sichtkontakt mit einem Raketenpanzer.

Ein Moment der angespannten Ruhe lag über dem Grumpelpass und der Großmeister der Grey Knights gab sich einen Augenblick der Illusion hin, dass es zu einer friedlichen Einigung kommen könnte. Diese Hoffnung erstarb jedoch je, als von rechts schwere Bolter einen Trupp von Oberst Wilbard schwer zusetzte und ihn auseinandersprengte.

Auf der linken Seite setzten mit einem Mal Sororitas mit Sprungmodulen über ein Waldstück und beharkten einen weiteren Trupp imperialer Soldaten.

„Nun gut,“ dachte Godelieb. „Es hat begonnen. Ich habe es zwar nicht angefangen, aber ich werde es beenden!“

Oberst Wilbard ließ seine Truppen auf ganzer Linie vorrücken, um den Pass zu sichern.

Godelieb beorderte seine Grey Knights in Richtung des Soldatentrupps, der sich inzwischen im Nahkampf mit den geflügelten Sororitas befanden. Als sie ankamen, sank der letzte Soldat tödlich getroffen zu Boden. Die Schwestern des Kampfes zogen sich in das nahegelegene Waldstück zurück und erwarteten den Angriff der Grey Knights. Der kam schnell und heftig. Obwohl die Space Marines einige Verluste hinnehmen mussten, rächten sie den Tod der Imperialen in beeindruckender Manier. Doch schon tauchte ein neuer Trupp Soritas auf, der begleitet von dem Summen ihrer Sprungmodule in Position schwebte. Gleichzeitig gingen zwei Raketenpanzer in Stellung. Der Großmeister der Grey Knights ahnte, dass er keinen seiner Gefährten lebend wieder sehen würde.

Auf der rechten Flanke bekamen die Truppen von Oberst Wilbard schnell Übergewicht. Die schweren Flammenwerfer und Bolter der Transportpanzer rissen Löcher in Reihen der Angreifer. Die Assassine stürzte sich alleine durch den Wald und stellte Gegner um Gegner, ohne große Gegenwehr.

Die Transpprtfahrzeuge der Hexenjäger preschte selbstmordartig in die Enge Passage des Grumpelpasses und entluden ihren Kämpfer.

Auf der linken Seite kämpfte nur noch der Captain der Grey Knights gegen die Soroitas. Alle seine Gefährten waren gefallen. Mit einem letzten Hieb tötete er die letzte Angehörige aus dem Trupp, bevor er selber tödlich getroffen zu Boden sank.

Doch dies konnte Godelieb schon nicht mehr sehen, weil ein rumpelnder Transportpanzer der Sorsoritas ihm die Sicht versperrte und ihm im nächsten Augenblick ein riesige Stichflamme entgegenspuckte. Godelieb drehte sich geistesgegenwärtig weg und spührte die Hitze auf seiner Rückenpanzerung. Inquisitor Tersor von Zirnsuhl schrie vor Schmerzen auf. Nur wenige Meter von Godelieb entfernt hatte er die brennende Flüssigkeit ebenfalls abbekommen.

Godelieb ging in Deckung als hinter ihm Melter und Plasmageschosse in Richtung des flammenspuckenden Ungeheuers gefeuert wurden. Mit einem gewaltigen Knall explodierte der Panzer. Brennende Wrackteile regneten auf den Großmeister, den Inquisitor und die umstehenden imperialen Soldaten nieder.

Inquisitor Tersor von Zirnsuhl schleppte sich in Richtung Waldstück rechts des Passes. Er konnte nichts mehr sehen und sein rechter Arm war nicht mehr zu gebrauchen. Die Energiefaust schloss und öffnete sich unkontrolliert und sprühte Funken.

Schleierhaft konnte er sehen, wie sich die Assassine Lynceo auf sich alleine gestellt durch die Reihen der Angreifer wühlte. Mit einem Gebet auf den Lippen wollte sich der Inquisitor auf seine Feinde stürzen, doch soweit kam es nicht mehr. Er bemerkte den von rechts nahenden Transportpanzer nicht, der mit einer Salve aus seinen Boltern seinem wirren Leben ein Ende machte und ihm Erlösung schenkte.

Kaum einer nahm Notiz von dem Tod des Inquisitors. Großmeister Godelieb spührte, dass der Inquisitor tot war und konnte seine Erleichterung kaum verbergen. Er reckte sein Schwert in die Luft, sammelte die letzten Truppen und warf sie in das Gefecht um den Grumpelpass.

Beide Armeen hatten sich inzwischen gegenseitig stark dezimiert. Mit einer Schlacht hatte das nicht mehr viel zu tun. Es war zu einem Gemetzel ausgeartet. Verbissen standen sich die Feinde Auge in Auge in einem unerbittlichen Nahkampf gegenüber. Ein Panzer nach dem anderen hüben wie drüben explodierte und schwarze Rauchsäulen stiegen in den Himmel über dem Grumpelpass

Gotthilda von Mönchenlutter-Schmaldam selbst stürzte sich mit ihrem Gefolge in den Nahkampf. Godelieb nutzte die Gelegenheit und stellte sie. Immer enger zog sich der Kreis der Tapferen um Gotthilda, die einen ihrer Gefolgsleute nach dem anderen verlor. Als sie alleine stand, Auge in Auge mit dem Großmeister, da wusste sie, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte und es passierte, womit niemand gerechnet hatte: Gotthilda von Mönchenlutter-Schmaldam geriet in Panik. Sie wich halb stolpernde zurück, wild um sich schlagend und die Panik in den Augen. Godelieb hatte nicht die Absicht sie entkommen zu lassen. Schnell und voller Abscheu über dieses unrühmliche Ende einer Priorin der Sororitas beendete er ihr Leben.

Doch die Schlacht war noch nicht vorbei. Weitere Sororitas hatten Position in der Durchfahrt des Grumpelpasses bezogen und feuerten aus allen Rohren. Oberst Wilbard und seine Kommandoabteilung wurden im Kugelhagel niedergestreckt.

Godelieb sah sich um. Der Grumpelpass wurde gehalten von mehreren Einheiten der Soroitas. Unterstützt wurden sie von zwei Raketenpanzern, die immer wieder tödliche Salven in die Reihen der Verteidiger feuerten. Er selber hatte noch einen handvoll Imperialer zur Verfügung. Von der Assassine hatte er schon lange nichts mehr gesehen oder gehört. Es lag nahe, dass auch sie tot war.

Widerwillig befahl er den Rückzug. Die Soritas hatten die Schlacht um den Grumpelpass knapp gewonnen, jedoch einen hohen Preis dafür bezahlt.

Vielleicht würde man jetzt, nachdem der ein oder andere Wahnsinnige dahin geschieden war, vernünftig miteinander reden können. Und vielleicht könnte er, Godelieb von Gifla, Großmeister der Grey Knights, dann wieder gegen richtige Feinde des Imperators kämpfen, ggen das Chaos oder die Eldar und nicht für und gegen Verrückte.

Szenen der Schlacht

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