MERCS


MERCS ist ein Mini-Skirmish-System, bei dem 5 Minis gegen 5 Minis auf einer kleinen 60x 90cm großen Platte antreten.

Die Figuren werden nach erwürfelter Initiative bewegt, bzw. können nach Initiative Aktionen durchführen.

Befehle wie Feuerbereitschaft (Overwatch), Niederhalten (Surpression), Verbinden (Bounding) und weitere miniaturgebundenen Befehle machen das Spiel zu einer äußerst taktischen Angelegenheit.

Eines der letzten Spiele habe ich z.B. gewonnen, ohne einen einzigen richtigen Schuss abzugeben. Mit einer Taktik, die Masssurpression genannt wird, trieb ich Svenw fast in den Wahnsinn

Soweit die kurze Übersicht. Wer mehr wissen möchte, sollte hier weiter lesen.


1) Hintergrund

Das Spiel ist in einer nahen Zukunft (2183) angesiedelt. Großkonzerne (MegaCons) kontrollieren die (Wirtschafts-)welt. Zur Wahrung ihrer Interessen, haben sie bewaffnete Einheiten ausgehoben, um z.B. Aufstände/Revolten nieder zu werfen oder schlicht andere Großkonzerne zu bekämpfen. Diese Truppen nennen sich MERCS.

Dann gibt es noch die FCC ( Free Corporate Control). Deren Ziel ist die Destabilisierung der MegaCons bis zum Zusammenbruch. Bis zum heutigen Tage hat die FCC, die in mehreren unabhängigen Häusern operiert, es geschafft diverse MegaCons zusammen brechen zu lassen.

Zur Zeit gibt es folgende Fraktionen:

CCC (Yellow Jackets) – Nordamerika
KemVar – Südamerika
FCC – Terroristen/Osteuropa
USCR – Russland
SeFaDu- Afrika
Waza – Asien (kommt demnächst)

Insgesamt sind 10 oder 11 Fraktionen geplant.


2) Hardware

(Fast) Jede Fraktion verfügt über 6 kaufbare Minis und 6 Statuskarten (Gerüchten zur Folge soll es bald eine siebte Figur pro Fraktion geben). Da keine Mini doppelt eingesetzt werden darf, braucht man auch nicht mehr. Man muss sich vor jedem Spiel lediglich entscheiden, welche Mini nicht mitmachen darf.


Beispiel für eine Statuskarte



Das Regelbuch (engl.) ist toll aufgemacht und qualitativ hochwertig. Das Artwork ist mMn das beste, was ich im TT-Bereich bisher gesehen habe.Im offiziellen Forum gibt es ein umfangreiches FAQ und gemeinsam damit sind die Regeln gut verständlich und sehr gut spielbar.





Die 6 Minis+Karten sind für ca. 55 Euro zu erwerben und das Buch kostet in Deutschland 35 Euro.

Die (Metall-) Minis sind übrigens sensationell und gehören ebenfalls zum Besten, was ich bislang in der Hand hatte. Die Figuren sind sehr viel filigraner als PiP- oder GW-Figuren.


Die Yellow Jackets machen sich bereit.



3)Das Spiel

Es treten in einem Standardspiel 5 Minis gegen 5 an. Es gibt aber auch eine Reihe von Missionen, in denen das variiert.

Nach der Aufstellung wird für die Initiative jeder einzelnen Figur mit einem W10 gewürfelt. Das ganze Spiel basiert im Übrigen auf W10. Bei einem gleichen Wurf entscheidet die Reaktion der einzelnen Figuren darüber, welche Figur zuerst bewegt werden darf. Auch simultane Aktionen sind möglich.

Jede Figur die aktivert wird, kann sich entweder bewegen oder eine Aktion durchführen, wie z.B. Schießen oder ein Medikit benutzen. Manche Sonderregeln zwingen z.B. Figuren mit schweren Waffen zuerst eine Runde nichts zumachen, bzw. ihre Waffe aufzustellen, um dann die Runde darauf schießen zu können. Einige Scharfschützen dürfen z.B. nur in jeder dritten Runde schießen.

Um die Bewegungen durchzuführen, werden lediglich die Statuskarten genutzt, welche an die Figuren angelegt werden, ein Maßband wird nicht benötigt. Auch die Reichweite und der Wirkungsbereicht von Schablonen Waffen werden mittels dieser Karten bestimmt. Ansonsten haben normale Schußwaffen keinerlei Reichweitenbeschränkung, was bei der kleinen Platte auch überflüssig ist.

Auf den Statuskarten stehen alle Werte und Sonderregeln, die man benötigt. I.d. Regel ist auf den Karten der Wert angegeben, den man mit einem W10 mindestens erreichen muss, um erfolgreich zu sein. Diese Werte werden natürlich noch durch Umstände wie Deckung, erhöhte Position etc. modifiziert.

Aktionen wie Overwatch und Surpression heben den taktischen Anspruch enorm. Denn anstatt stumpf auf den Gegner zu ballern (und ihn nicht zu treffen), kann man ihn mit Surpression permanent zu Moraltests zwingen und seine Bewegungsreichweite einschränken. Mittels Overwatch kann man feindliche Modelle beschießen, die sich durch das Schussfeld der Waffe bewegen, was wesentlich effektiver sein kann, als der Beschuss in der eigenen Runde. So kann man mit einer geschickten Taktik den Gegner nieder halten, Bereiche sperren, während man die übrigen Figuren in Position bringt.

Die Spieldauer beschränkt sich auf 60-90 Minuten und das Spiel geht sehr zügig von der Hand. Die durchmischte Zugreihenfolge der Minis beider Seiten lässt für den einzelnen Spieler auch kein Langeweile aufkommen.

Alles in allem ist MERCS ein sehr schönes Mini-Mini-Mini-Tabletop und ein schöner Appetithappen für Zwischendurch oder einen kurzen Abend. Es ist in jedem Fall ein Spiel, in dem der Kopf wesentlich mehr arbeitet, als die Würfelhand.




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